Lange Zeit war Mediengebrauch im Bildungssektor ein umstrittenes Thema. Die Pandemie hat diesen Umstand zerrüttet. Spätestens seit Home Schooling ist der Einsatz von digitalen Lernmitteln nicht mehr wegzudenken. Ist die Situation damit entschieden? Im Folgenden haben wir Vor- und Nachteile vom Unterricht mit digitalen Medien reflektiert.
1) Graphische Darstellung komplexer Inhalte
Besonders wichtig ist dieser Punkt für die MINT-Fächer. Abstrakte Lerninhalte können mit verschiedenen Diagrammen/ Zeichnungen präziser dargestellt werden.
2) Flexible Anpassung der Unterrichtsmaterialen in Bezug auf das Verständnis-Niveau der Schüler
Durch digitale Medien können zurückhaltende Schüler besser in den Unterricht eingebunden werden. Als Nebeneffekt wird dadurch auch die Kommunikationsfähigkeit verbessert.
3) Schnelle und direkte Zusammenarbeit
Teamwork und kollaboratives Arbeiten sind Schlüsselkompetenz der Berufswelt. Mit der Vielzahl digitaler Hilfsmittel können Gruppenprojekte effizient gestaltet und Zusammenarbeit gefördert werden.
4) Motivierendes Lernen durch weniger Frust
Leistungsdruck und Angst vor Fehlern sind große Frustrationsquellen im Lernprozess. Einprogrammierte Aufmunterungen und interaktive Hilfestellungen können zu Folgeversuchen animieren, um langfristige Motivation aufrecht zu halten.
1) Bedarf technischer Schulungen
Einarbeitung in die Vielzahl neuer Systeme sowie die Gestaltung einer sicheren, altersgerechten Umgebung ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Schulungen sind essenziell, um Lehrkräften zum eigenständigen Umgang zu führen und sinnhaften Einsatz im Schultag zu demonstrieren.
2) Technische Störungen sind nicht ausgeschlossen
Digitale Medien sind kein Allheilmittel für mögliche Internetausfälle und instabile Internetverbindungen.
3) Einrichtung digitaler Umgebungen ist mit hohen Kosten verbunden
Bedarfsdeckende Ausstattung mit digitalen Endgeräten geht mit einem hohen, finanziellen Aufwand einher. Leider bleibt Ausstattung nicht die einzige Investition, da neben Schulungen auch die Wartung der Geräte zu beachten ist.
Der Verbund von Präsenzunterricht und digitalen Medien ist ein steigender Trend der als Blended Learning bezeichnet wird. Die Einführung dieses Konzepts aus der „digitalen Schule“ ist natürlich mit Investitionen verbunden. Bildungseinrichtungen benötigen ein genügendes Maß technischer Ausstattung als auch geschulte Lehrkräfte. Nach anfänglichem Umstand der Einrichtung hat Blended Learning jedoch das Potenzial die Schülermotivation enorm zu steigern, kollaboratives Arbeiten früh zu fördern und Lehrkräfte in der Unterrichtsvorbereitung zu unterstützen.